Herausforderungen und Grenzen des Herdenschutzes

Der Herdenschutz ist sehr zeitintensiv und somit auch teuer. Die Anstellung eines Hirten ist erst ab einer Herdengrösse von ca. 500 Tieren finanziell tragbar. Auf vielen unbehirteten Alpen sömmern jedoch Herden mit einer Grösse von 20-300 Tieren, was für den Herdenschutz eine besondere Herausforderung bedeutet. Als längerfristige Massnahmen gibt es vor allem zwei Möglichkeiten:

1.  Herdenzusammenlegung
Die Umstellung ist ein längerer Prozess. Vorteile und Risiken, Rechte und Pflichten, Wünsche und Erwartungen der Betroffenen müssen berücksichtigt werden. In den ersten 1-3 Jahren ist mit einem Mehraufwand für die Alpverantwortlichen und den Hirten zu rechnen.

2.  Kleine, unbehirtete Herden mit Herdenschutzhunden
Bei kleinflächig strukturierten Alpen ist eine ständige Behirtung oft sowohl weidetechnisch, wie auch ökonomisch nicht sinnvoll. Es gilt deshalb abzuklären, inwiefern nicht behirtete Alpen geschützt werden können. Folgende Voraussetzungen erleichtern die Haltung von Herdenschutzhunden bei unbehirteten Tieren:

  • Integration von Schutzhunden im Winter
  • Nur einer oder wenige Kleinviehbesitzer
  • Kein oder wenig Tourismus auf der Alp
  • Gute Gewöhnung an Futterautomaten
  • Regelmäßige Kontrolle (mind. 2 x wöchentlich)
  • Umtriebsweide mit Zaunkoppeln
  • Gute Erreichbarkeit und Übersichtlichkeit der Alp

Einzelne Erfahrungen in den Kantonen Bern und Graubünden haben gezeigt, dass bei geeigneten Voraussetzungen unbehirteter Herdenschutz effizient und kontrolliert umgesetzt werden kann.

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